Manch einer würde sagen, dass ich leicht chaotisch sei, andere würden dabei erwidern, dass dieses nicht stimmen würde, denn ich sei SEHR chaotisch.

Ich dagegen würde einwenden, das das natürlich alles Quatsch ist. Dass ich ein Improvisationsgenie sein, dass ich mich gut auf neue Situationen einstellen kann und letztendlich fast jede Situation irgendwie bewältige.

Die Wahrheit ist aus allen diesen Aussagen zusammenzustellen.

Ja, ich bin chaotisch und ich habe das absolute vertrauen, dass ich alle Situationen schon irgendwie meistern kann. Das bringt mich immer wieder in ungeplante Situationen, die ich irgendwie meistern muss. Und dieses bedingt dann widerum ein gewisses Improvisationstalent.

Zumindest versuche ich, mir nur selber damit Schnippchen zu schlagen. Leider geht das nicht, wenn gerade Leute mit mir zu tun hatten. Auf dem Weg nach Nürnberg war das eben Sheila.

Wir hatten es also knapp geschafft, unser morgentliches Chaos soweit zu bewältigen, um unseren Zug nach Nürnberg halbwegs pünktlich zu erreichen. Dieses Problem wurde also von uns gelöst.

Die Zugfahrt selber war einigermaßen langweilig und ereignislos. Leider hatte das Chaos der Deutschen Bahn zur Folge, dass wir nicht wie geplant im Großraumwagen, sondern in einem abgeschlossenen Abteil nach Nürnberg fuhren.

Trannyghettoisierung>

Naja nicht ganz, mit und fuhren zwei Männer und ein älteres Ehepaar, die allesamt ziemlich steif waren. Ob wir da der Grund waren oder ob sie einfach nur ein langweiliges Leben haben, konnten wir nicht wirklich herausfinden.

Weniger langweilig waren uns, denn ich musste gestehen, dass ich keinen Plan hatte, bei welchem Hotel ich gebucht hatte. Name, Adresse, Telefonnummer, all dieses lag zu Hause auf einem Ausdruck warm und trocken, wie man so schön sagt.

Was tut man also dagegen?
Genau! Per Handy und Laptop mein Postfach befragen.

Leider mussten wir feststellen, dass die Strecke Hamburg – Nürnberg dabei mit dem einen oder anderen problem aufwartet. Kaum irgendwo gibt es UMTS. Wir fühlten uns in die Zeit der 14.4 Modems zurückversetzt. Laaanges Einwählen und extrem langweiligen Aufbau. Es war graumsam. Kurz bevor sich die Zielseite aufgebaut hat, kam uns ein zweiter Nachteil der Strecke in die Quere. TUNNEL! Viele Tunnel! Und somit eine unterbrochene Internetverbindung.
Folge: alles wieder von vorne. Eine halbe bis dreiviertelstunde versuchten wir es, dann gaben wir entnervt auf. Warum gibt es bei der Bahn eigentlich kein W-Lan?

Gerettet hat uns am Ende das Internet-Cafe flat-s im Bahnhof in Nürnberg. Wie kamen wir nur zurecht, als es noch kein Internet gab? Ich weiss es wirklich nicht. Vermutlich war man da vorsorglich etwas weniger Chaotisch…
Wir fanden auf jeden Fall schnell heraus, dass ich im Hotel Leonardo ein Zimmer gebucht hatte.

Btw. warum habe ich eigentlich erst heute vom Gepäckträger Service der Deutschen Bahn erfahren.

Das kostet für die ersten beiden Gepäckstücke läpprige 2,50 €. Welch ein Glamourfaktor. Sollte ich mal wieder Bahnfahren, dann leiste ich mit einen Kofferträger bis der Taxifahrer den Job übernimmt.

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