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Stonewall 69 – Don`t feel comfortable

Stonewall 69

Stonewall – Jeder Leser hier kann wohl mit dem Begriff etwas anfangen. Denjenigen unwissenden, denen dieses Stichwort keine Eingebung bringt, den sei gesagt, dass das Stonewall Inn jene Bar in der Christopher Street war, in der sich am 28. Juni 1969 erstmalig in größerem Stile Widerstand von Schwulen, Lesben und Transen gegen Repressalien und Polizeirazzien formierte. Das ganze gipfelte in den mehrtägigen Stonewall-Aufständen und wird gemeinhin als ein Wendepunkt in der Anerkennung der Schwulenbewegung angesehen.

Genau ein Jahr später fanden dann die ersten Gay Pride Umzüge in New York und anderen Städten statt, die in Deutschland eher als Christopher Street Day bekannt sind.

Nun gibt es massenweise verschiedene Geschichten darüber, was damals wirklich abgelaufen ist und wer sich dort tatsächlich als ersts aufgelehnt hat. Die Schwulen proklamieren das genauso für sich, wie die Drags oder die Lesben…. aber eigentlich ist es ja nicht wirklich wichtig, ist es doch wichtiger, dass Stonewall doch offensichtlich einiges bewirkt hat.

Mit Stonewall 69 – Don`t feel comfortable gibt es nun seit einiger Zeit ein Musical, dass genau diese Geschichte erzählt. Dave und Michael ertränken ihre Trauer über den Tod von Judy Garland in Alkohol und sitzen mit der Kampflesbe Al und der alternden Transe „¾Drag Queen“ im Stonewall, als Chief Detective Pine und seine Polizisten die Bar aufmischen.

Dazu schlägt der Mephisto-Artige Erzähler mit dem Namen „Zeitgeist“ immer wieder Brücken von damals zur heutigen Situation. Es fließt Blut und es ist ein tragisches Stück aber es soll am Ende doch schön sein.

Immerhin mehrere Monate haben die Macher dieses Musicals recherchiert und es darf wohl zu hoffen sein, dass sie neben den ganzen Geschichten auch die richtige erfahren haben und diese möglichst wirklichkeitsgetreu auf die Bühne gebracht haben. Doch leider reicht originalgetreu nicht immer, wenn es dann dröge und langweilig wird.

Zumindest bei der Vorstellung am 16.01. Mai gab es dazu wohl unterschiedliche Meinungen, denn neben Erfolg gab es auch folgende Kritik:

Warum tanzen Schwule und Lesben in den Sommermonaten auf schrillen Paraden durch die Straßen? Dieses Musical will Antworten geben und dem Publikum die Geschichte der Homosexuellen-Bewegung näher bringen. Ein lobenswerter Ansatz, der allerdings in die Hose geht.
(Text: Kai Wulfes)

Aber egal ob die Geschichte nun 100%ig wahr wiedergegeben ist oder nicht, ob sie gut erzählt, Klischeehaft oder dröge ist, sie ist auf jeden Fall eine Geschichte die erzählt werden sollte und die man sich mal ansehen sollte.

Sozusagen BildungsfernsehenMusical

Sollte das Musical mal wieder in Berlin gespielt werden, werde ich es mir wohl ansehen.

btw. weiss jemand welcher Film das hier ist?

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