Kuba Altstadt Havanna und kleine Rundreise

20.10.2009 – Kuba – Havanna – Altstadt Havanna
Kuba Altstadt Havanna und kleine Rundreise

Ich werde nicht sterben, zumindest heute nicht. Heute morgen fürchtete ich noch, dass ich in Kuba elend zugrunde gehen werde, weil ich nicht herausfinde, wie ich etwas zu essen bekommen werde und ebenso nicht weiß, wie es mit der Flüssigkeitsaufnahme gestalten soll… Wasser aus dem Hahn??? Man(n) muss Immudium Akut ja nicht heraufbeschwören.


Stelzenläufer in Havanna Altstadt

Ich hatte heute morgen furchtbaren Hunger, den gesamten gestrigen Tag nur eine Tüte Bananenchips im Flugzeug gegessen und ich wäre am liebsten nicht aufgestanden, weil ich ehrlichgesagt etwas Angst vor dem Tag hatte..

Nun denn, ich bin aufgestanden und einfach einmal in Richtung Stadt gefahren. Die Idee von Sheila mit dem Straßenschild im Handy gestaltete sich hier allerdings schwierig… keine Straßenschilder in Kuba. Zumindest gaaaaanz wenige. Ich behalf mich mit einem markanten Haus, dass ich anstelle dessen fotografierte….


Dieses Haus in Havanna fand ich immer wieder

Zurück zum Hunger, in Havanna ging ich in eine Cafeteria und überwand mich und bestellte etwas und bekam es.. Klingt alles logisch und noch dazu super einfach… war es aber mitnichten. Mußte ich mir das doch mit dem spanisch dictionary zusammenstückeln.


Cafeteria in Havanna

Irgendwie bin ich für solche Dinge in fremder Sprache nicht geschaffen. Es ist aber unglaublich, welch Leben zurückkommen kann, durch ein schlechtes Schinkenbrot und eine Fanta… mein erster Einkauf in Kuba. Ich weiß nun auch welche Worte zusammengenommen verständlich ergeben, dass ich zahlen möchte.

Yo quisiera pagar.

Grammatikalisch sicher ungenügend, aber verständlich und das ist ja nötig. Verständlich ist auch das non gracias! das man genügend oft benötigt, nämlich immer dann, wenn einem jemand Zigarren anbietet, was sehr häufig vorkommt. Ebenso angebotene Pussys, die ich nicht suchte, als ich auf der Mauer des Malecon saß und auf die brandenden Wellen und das Castillo del Morro oder in die andere Richtung auf Havannas Altstadt schaute.


Schulkinder beim Steine „ditschen“ am Malecon in Havanna

Ich las davon, dass dort Prostituierte ihre Dienste feilbieten, allerdings eher des Nachts. Nun, ich wollte keine Pussy und machte mich zu Fuß auf in die Altstadt oder was ich dafür hielt. „Verfallen“ ist wohl der richtige Ausdruck. Kuba ist an vielen Stellen einfach nur verfallen, die Straßen haben riesengroße Schlaglöcher und viele Häuser sind Ruinen oder auf dem besten Wege dorthin und den weg schon weit voran geschritten.


Havanna Altstadt

Etwas anders ist es tatsächlich in der Altstadt von Havanna, als ich sie denn gefunden habe. Dort gibt es tatsächlich viele renovierte Häuser. Manche davon großartig. Meistens Hotels oder Staatshäuser. Außerdem gibt es dort viel zu sehen. Museen, Kirchen, kleine Plätze mit Musik und – selbstverständlich nicht – zufällig dort sitzenden prachtvollen Personen mit – sicherlich auch nicht – echten Kubanischen Zigarren.


Mann mit Havanna vor der Kathedrale in der Altstadt

Ich besuchte eine Kirche, von der ich leider den Namen nicht weiß und bestieg dessen Turm mit einem knappen Blick auf das Fortaleza de San Carlos de la Cabana die größere der beiden Festungen am Eingang nach Havanna sowie einem schönen Blick auf Havannas Altstadt. Die Turmbesteigung kostet 1 CUC, was etwa 76 €-cent sind.


Blick von der Kathedrale auf Havannas Altstadt

Genauso viel kostet auch der Eintritt ins Castilla de la Real Fuerza… Havanna hat viele Festungen. Einen weiteren CUC kostet es dann übrigens, wenn man seine Kamera mitnehmen möchte. Ansonsten wird einem gerne erklärt, was man da gerade sieht. Viel Gold, viel Silber und viele spanische und Holländische Segelschiffe. Sextanten und Gallionsfiguren. Ca. 1.50 € sind da wirklich nicht zu viel verlangt.


Castilla de la Real Fuerza

Ein Einkauf einer Flasche TuKola (die kubanische Cola) sowie der Frage, ob ich Heinrich Böll kennen würde…  machte ich mich auf, etwas weiter zu fahren. Okay, ich fand das Auto wieder, fuhr durch den Tunnel auf die andere Seite und weiter aus Havannas Innenstadt heraus.

Eine Autobahn, die wirklich wie die alten aus der DDR war führte mich an einem ziemlich verfallenen Sportzentrum entlang. War Kuba mal Olympiade Ausrichter? Auf jeden Fall hat Havanna ein Olympiastadtion, dass zwar ziemlich verfallen ist, aber offensichtlich noch genutzt wird, trainierten darum herum doch Sportler mit Cuba Trikots.


I love Cuba im Plattenbau

Überhaupt erinnert, wenn man herauskommt vieles an die DDR. Plattenbauten zum Beispiel, die es reichlich gibt. In Deutschland würde ich sagen „wie im real existierenden Sozialismus“ hier ist es genau das… Da sieht man schon einmal ein kleines, liebevoll renoviertes Haus und dahinter nur noch Plattenbauten. Nicht wirklich schön… Obwohl alles fast direkt am Wasser ist.


Süßes Haus vorm Plattenbau

Dort ist allerdings eh kein Strand und so würde sich dahin weder Tourist noch Einheimischer Verirren. Korallengestein könnte es sein, umflankt von alten nicht mehr genutzten Bunkeranlagen. Keine Ahnung gegen wen gebaut, aber aus Beton, sicher also noch aus dem letzten Jahrhundert.


Bunkeranlagen an der Playa del Este

Überhaupt „Nicht mehr genutzt“ da gibt es vieles ein Paar Meter von Havanna entfernt. Man fährt auf einer Straße eine Brücke hoch und wird noch von einem zufällig dort sitzenden Menschen gewarnt. Wenige Meter später ist die Brücke gesperrt und man sieht große Löcher darin. Besser ist es also. Fehlende Baumaterialien nehme ich an. Sperren, statt instandsetzen ist die Devise oder eben verlassen statt instandsetzen. So konnte ich von eben dieser Brücke einen netten Blick auf ein schönes Haus weit weg nehmen und fuhr in dessen Richtung.


Rote Villa in der Ferne

Dort angekommen sah ich, dass es wirklich schön war, also genau genommen wirklich war. Leider war auch dieses eine große – wenngleich schöne Ruine und der Platz sowie das Gebäude würde dem Gebäude sicher eine Vorzugs-Sanierung bringen, sollte mal Geld und Baumaterial im Land sein…


Von Nahem eine fensterlose, leere rote Ruine

Erstaunlich ist aber auch, dass zwischendurch immer mal wieder kleine top-sanierte Gebäude in Kuba herumstehen, so fand ich diesen 57er Chevrolet vor einer kleinen sanierten Villa. Der Besitzer auf dem Balkon war übrigens Deutscher. Mit Geld geht eben auch im Sozialismus alles. Tolles  Auto, tolles Haus….


Chevrolet Classic Car in Havanna

Überhaupt Geld. In Miramar, einem wie mein Reiseführer berichtet, Diplomatenviertel fand ich ein Einkaufszentrum in dem es alles mögliche zu kaufen gab, selbst ein Adidas Store, High Heels oder französische Fariani Hemden. Ich kaufte eines, weil ich las, dass es für viele Abendveranstaltungen einen Dresscode gibt, der langärmlich vorschreibt… 31 CUC, etwa 23 €… Den Herren Diplomaten mangelt es dann eben doch an kaum etwas.

Das war mein erster wirklicher Kuba Tag und ich frage mich schon ein wenig, was ich hier mache. Ich glaube mehr als drei Tage gibt Havanna nicht an Spannung her


Hinterhof in Havanna

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