Manfred Krug – Abgehauen

Die letzte Woche bis eben habe ich das Buch „Abgehauen“ von Manfred Krug gelesen. Ja, das ist dieser Schauspieler, der auch ein guter Musiker ist. Das er auch schreibt wusste ich nicht, bis ich vor kurzem bei Solveig dieses Buch aus dem Bücherregal zog und einfach einmal anfing zu lesen.

Manfred Krug war schon in der DDR in Star und hat einen Brief von Künstlern unterschrieben, der sich der damaligen Ausbürgerung von Biermann aus der DDR entgegensetzte und das Wort „Protestieren“ beinhaltete.

Die Folgen waren ein vollkommenes Arbeitsverbot und ein systematisches Zerstören der Person Manfred Krug intern, gegenüber der Öffentlichkeit und seinem Leumund. Es folgte ein Ausreiseantrag aus einem Land das er eigentlich nicht verlassen wollte, aber in dem er nicht mehr leben und existieren konnte. ….Und ein Tagebuch, dass diesen Schritt ab Unterschrift bis zur ausreise Tag für Tag nachzeichnet.

Bis der Ausreiseantrag allerdings durch ist sieht man, was Staaten und Menschen anderen – sei es geplant, durch konkludentes Handeln oder auch ungewollt – antun können und warum es manchmal sinnvoll ist, auf das Butterbrot zu verzichten, wenn man weiss, dass doch irgendwann die Peitsche kommt, warum es manchmal sinnvoll ist, auf etwas geliebtes zu verzichten, wenn man sieht, so geht es nicht – selbst wenn wie bei Manfred Krug – monetäre Werte und Freundschaften auf der Strecke bleiben…

Ich denke, jeder sollte dieses Buch einmal gelesen haben.

Der Spiegel schreibt „Die 272 Seiten gehören zum Glaubhaftesten und Packendsten, was über den inneren Bruch zwischen Staatsführung und Kulturelite geschrieben worden ist“

…aber es beinhaltet darüber hinaus viel mehr, es geht um Freundschaften um echte, unechte, um welche an denen man zweifelt oder ungewollt in Zweifel gerät, um gute Ratschläge, um schlechte Ratschläge, um Standhaftigkeit.

ich kann das buchnur empfehlen und jedem sich seine eigenen Schlusse daraus ziehen lassen.