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Unerklärliches @ Kater Blau

Als wir bei der unsäglichen Peek A Boo Burlesque Extravaganza gingen, war der Abend für uns eigentlich unbefriedigt beendet. Doch mit uns gingen noch zwei Mädels, die uns von einem Event auf dem Gelände des Kater Blau erzählten.

Irgendwas mit einem Menschen vom Cirque Du Solei … oder so ähnlich. Also genau genommen hatten wir keine Ahnung, was uns dort erwarten würde, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Tatsächlich kann ich auch nicht genau erklären, was uns dann dort erwartete. Aber es war toll.

In einem Rohbau auf dem Gelände des Kater Blau in einer Halle fanden sich spannende Menschen ein, die offenbar wussten, was dort sei und daher dort hinkamen, statt einem Eintritt eine Spende gaben und sich dann von mit Neonfarbe bemalten Menschen erwartungsfroh an die eine Seite der Halle setzen liessen. Dazu spielten zwei roboterartig gekleidete DJs Musik (nein es war nicht Daft Punk) die ich wohl als irgendwas zwischen House, Elektro und Ambient bezeichnen würde. Irgendwie schon eine seltsame Atmosphäre bei der man direkt still wurde und wusste, hier passiert irgendwas.

Es passierte Kunst. Leider kenne ich mich im Kunst-Bereich nicht so gut aus, dass ich nicht wirklich bezeichnen kann, was wir dann sahen. Eine Art Theater mit Geschichte, Musik vom Plattenteller oder Live, mit Gesang und Artistik. Vielleicht ist das die heutige Art einer Oper?

Eine Oper besteht aus der Vertonung einer dramatischen Dichtung, die von einem Sängerensemble, einem begleitenden Orchester sowie manchmal von einem Chor und einem Ballettensemble ausgeführt wird. Neben dem Gesang führen die Darsteller Schauspiel und Tanz auf einer Theaterbühne aus, die mit den Mitteln von Malerei, Architektur, Requisite, Beleuchtung und Bühnentechnik gestaltet ist. Die Rollen der Darsteller werden durch Maske und Kostüme optisch verdeutlicht.

Dramatische Dichtung, eher nicht, aber Dramatik auf jeden Fall. Ich habe die Geschichte nicht ganz verstanden, aber es gab drei Arten von Personen. Roboterhafte Master, Weiss gekleidete Sklaven (Menschen) und mit Leuchtfarbe angemalte unidentifizierbare Wärter.

Eines des Sklavenmädels verliebte ich offenbar in den höchstgestellten Master in doch sehr androgyner Gestalt und er in sie. Eine Liebesgeschichte also – aber hergebracht wie ich es persönlich noch nie gesehen habe.

Die Symbiose aus Licht, Tanz, Laser, Funk und Elektro vom DJ-Pult. Live Musik aus Klavier, Chello, Trompete, verschiedener Artistik und Operngesang war toll und hat mich zutiefst beeindruckt.

Besonders als das Mädel auf einmal anfing zu singen (siehe Video oben) – wow massivste Gänsehaut. Sicherlich noch nicht ganz für die Staatsoper geeignet aber ich denke sie hat dafür auch noch einiges an Zeit und bestimmt hohes Talent. Mich auf jeden Fall bezauberte es extrem.

Aber auch bei den Akrobaten merkte man eindeutig, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Die Akrobaten beherrschten Ihre Körper und das gesamte Ensemble ihre Zuschauer. das ganze hatte etwas sakristales an sich, wenngleich eindeutig unkirchlich.

Ich brauchte auf jeden Fall danach erstmal etwas zu trinken, da ich einen sehr trockenen Mund hatte, weil ich offenbar die ganze Zeit mit offenem Mund zuschaute und zu erfassen versuchte, was genau sich da vor meinen Augen abspielte.

Das ist Berlin.
Aus einem extrem langweiligen Abend im eigentlich tollen Ballhaus Berlin kann, wenn man sich drauf einlässt, ein wunderbarer Abend werden. Wenn man denkt, man hat eigentlich das meiste spannende schon einmal gesehen, denn kommt so ein Wunderwerk um die Ecke und verzaubert einen.

Ohne die nehgative Erfahrung vorher hätten wir die tolle danach nie erlebt und sie war es wert, sich vorher eine Weile zu langweilen.

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