Das beste Hawaitoast der Stadt?

Es zog uns also vom Haus B ins Insomnia, obwohl Pricilla uns etwas davor warnte. Das Insomnia sei Samstags normalerweise besser besucht und auch von der Stimmung her am Samstag zumeist besser. Zumindest von der Angel in Bondage Party konnte ich das absolut bestätigen.
Das sollte uns aber nicht davon abhalten, es trotzdem auszuprobieren, denn Sheila wollte das Insomnia einmal sehen. Den Weg kannten wir noch vom letzten Mal und dieses Mal wurde uns auch aufgetan, als wir klingelten. Auch wenn wir dieses Mal weder Lack, noch Leder oder Latex trugen hielt man unser Outfit wohl für angemessen und ließ uns herein.
Im insomnia musste ich ersteinmal Reisebegleiter spielen und das Insomnia erklären.

…Das ist also das Spielzimmer, das medizinische Zimmer mit dem Gynäkologischen Stuhl für alle Fälle, der Whirlpool, die Emphore und und und. Da muss doch glatt die Hamburgerin den Berlinern ihre Clublandschaft näherbringen. Sachen gibbet.

Auch wenn das Insomnia nicht mit dem Abend der Angel in Bondage Party vergleichba war so, war es doch ein netter Abend, den wir dort noch verbrachten. Einige Cocktails und Gespräche über Andrew Blake im Allgemeinen und den dort auf der Großbildleinwand laufenden Streifen im Besonderen (wir stellten fest, dass man einen andrew Blake film in weniger als 5 Sekunden einwandfrei als einen solchen erkennen kann, dass wir den dort liefenden Streifen beid nicht kannten und dass man(n) es tatsächlich schaffen können soll, einen solchen Film im bekifften Zustand vollständig anzusehen) war klar, dass sich dieser Abend auf jeden Fall gelohnt hatte.

Wir stellten fest, dass die Musik klasse war, hatten genügend zu lästern „was ist schlimmer? Der Typ im Rock ohne Perücke, oder der dahinten mit der roten Faschingsperücke? … DIE rote Faschingsperücke.“ Das Mädel ist ja ganz süß, nur etwas mehr an, würde ihr gut tun – und hast Du die Schuhe gesehen. urgs. igittigitt“ Okay okay, wir sind Transen und somit zum lästern geboren.

Datu muss man aber auch zugeben, dass wir auh Respekt und Anerkennung ausgesprochen haben.

Irgendwann als es langsam leer wurde verliessen wir das Insomnia.

Einwurf anfang
Bevor ich das Insomnia hier allerdings verlasse muss ich noch meine Bestürzung über das Toilettenlicht bekanntgeben. Blaues Licht auf der Toilette, wer hatte denn diese glorreiche Idee, wie soll man sich denn da ordentlich nachschminken um auch morgens um kurz nach 6 noch einigermaßen gut auszuschauen.
Einwurf ende

Hungrig und noch immer müde verliessen wir, wie oben schon bekanntgegeben das Insomnia…. Und nun? Sheila hatte da noch eine Idee, das Schwarze Cafe, ein Cafe, in dem es nicht nur 24 Stunden am Tag Frühstück gibt (fü mich das Paradies) sondern auch das laut Sheila „weltbeste Toast Hawai“. Nun ja, das Toast Hawaii war eben ein Toast Hawaii, Schinken, Ananas, Butter, Toast. Meiner Meinung nach kann man bei einem Toast Hawaii nicht viel verkehr machen (ausser es anbrennen zu lassen). Die Aussage „weltbestes Hawaitoast“ entstammte wohl eher ihrem Hungergefühl, als sie das letzte Mal dort war.

Vielleicht auch, aber da bin ich mir nicht ganz sicher, entstammte es auch Ihrer Kindheit. Dazu vermute ich, das Sheila ca 5 Jahre alt war, als 1947 Berlin abgeschlossen war und die Rosinenbomber Berlin aus der Luft belieferten. Aber ich fand in der Aufstellung der Carepakete weder einen Hinweis auf Ananas noch auf Schinken. Sollte Sheilas Erinnerung fehlerhaft sein und es gab damals Hawaitoast mit Speck, Aprikosen und getoastetem Weissbrot? Man weiss es nicht.

Es ist auch egal, denn dieser Laden war mir auch so sympathisch. Gab es dort ausser den schon angesprochenen 24 Stunden Frühstück als einer von nur wenigen Läden in Berlin die Hamburger Spazialität Fritz Kola auf der Speisekarte. Größer, günstiger und leckerer als die bekannte Cola und eben aus Hamburg, nicht aus Berlin.

Frisch gestärkt wurde ich von Sheila zurück zu meiner Berliner Wohnung gefahren, nicht ohne mir am Kudamm noch zu erzählen, wo

a) ich in Berlin Kyrolan finden könne und
b) wo ich in Berlin die besten beiden Läden für Fetischkleidung finden könnte.

„…interessant, ich denke ich werde morgen etwas shoppen gehen müssen“

dachte ich, bevor ich von diesem wirklich netten Abend beseelt zufrieden lächelnd einschlief.

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