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vier Transen auf CSD Hamburg Reise

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er ja bekanntlich was erzählen.

So ist es auch, wenn sich vier Transen in den kopf gesetzt haben, zum Hamburger CSD in der Hansestadt einzufallen. Nina Petite, Janka Kroft, Sheila Wolf und meine Wenigkeit wollten Freitag nach der Arbeit auf die Hamburger Autobahn um pünktlich zum nächsten Tag zur Parade in Hamburg zu sein.

Das klappte auch einigermaßen – zumindest das mit in Hamburg sein, da alle gut in Beugung von Wahrheiten sind. Die eine lieh sich bei einem Familienmitglied, der große Autos verkauft einen Leihwagen und fuhr mit „Potentiellen Kunden“ (uns) durch die Gegend, die nächste hatte als letzten Kunden einen Namen, der ebenfalls mit dabei war und die nächste wiederum musstre einen dringendes Meeting vorverlegen, weil sie UNBEDINGT zum 60sten Geburtstag der angebeteten musste…

All das fällt in die Kategorie Flunkern und nicht lügen 😉

Irgendwann gegen 20 Uhr am Freitag hatten wir alle zusammen und packten einen Schwerlasttransport. (4 Transen mit Ausrüstung für ein ganzes Wochenende lassen jedes Auto die Grenzen des Belastbaren austesten). Auf jeden Fall liess Sheila den Motor an, fuhr noch eine kleine Umwegstrecke durch Berlin und knallte mit Höchstgeschwindigkeit und Klimaanlage auf Minusgrade eingestellt (was für ein Glück, dass ich einen wärmenden Schlafsack dabei hatte) über die Autobahn in meine Heimatstadt.

Der Kölner CSD ist der größte, der Berliner CSD ist der meines neuen Zuhauses, aber der Hamburger CSD ist der meiner Heimat. Hier hab ich Zeit meines Lebens gewohnt, hier bin ich immer zu Hause, daher muss man mir meine kleine melancholische Anwandlung erlauben, die mich (wie schon immer) beim Überqueren Hamburg Grenze auf der Autobahn beschlich.

Nina und Sheila hatte ich bei mir einquartiert, Janka „irgendwo in Hamburg ziemlich weit Ausserhalb“ bei ihrer Schwester. Nun ziemlich weit ausserhalb kann so ziemlich alles, einmal rundherum um Hamburg sein, doch es zeigte sich, dass Jankas Schwester gerade einmal 2,0 Kilometer von mir entfernt wohnte,

Schon strange das. Hamburg mit seinen etwas über 755 Quadratkilometern und man wohnt zufällig nur zwei kilometer auseinander. Nun es machte die Sache einfacher.

Wir luden Janka bei ihrer Schwester ab und spürten eine ziemliche Leere in der Magengegend. Zeit etwas zu essen, jedoch gestaltet sich dieses wirklich schwierig, wenn es

a) halb 23:30 und
b) irgendwo am Rande von Hamburg

ist, und man drei gänz unterschiedlich nahrungsaufnahmetechnisch sozialisierte Transen im Auto hat:

Ich esse um zu Essen und ich sehe Essen generell als Zeitverschwendung an. Drum muss es bei mir schnell gehen, satt machen und nach Möglichkeit viel sein. Wenn das Preisleistungsverhältnis okay ist, dann ist mir egal, ob ich in der nächsten Pizzeria, dem näächsten schweinske oder irgendeiner Kneipe esse. Solang die eben genannzen Vorsuassetzungen nur zutreffen….

Sheila ist da gänzlich anders. Ihrer Meinung nach muss mann Nahrungsaufnahme zelebrieren. Sie isst nicht um zu essen, sondern … äh hab ich vergessen… naja auf jeden Fall kommt es ihr auf den Inhalt, die Zubereitung, das Land, die Beigaben inform von Getränken, die Athmosphäre und und und an. Der Preis und die Zeit die dabei draufgeht sind dagegen zweitrangig. Ihrer Meinung nach könnte sie besitzer eines großen Eigenheimes sein, wenn sie eben nicht so auf Nahrungsaufnahme der besseren art stehen würde.

…Mit diesen beiden gänzlich konträren Einstellungen wäre es ja ansich schon schwierig eine für beide Seiten genehme Lokalität zu finden, wenn es nicht wie gesagt 23:30 wäre und wir noch Nina bei uns gehabt hätten.

Nina hat nämlich noch eine vollständig andere solzialisierung der Nahrungsaufnahme, die man grob als Steak und Pizza bezeichnen kann. Allerdings nur sehr grob. sollte auf einer Pizza zu viel gemüse sein, so ist diese Pizza nahezu giftig, vegetarische Beilagen beim Fleich sind nur dann erlaubt, sofern sie frittierte Kartoffeln sind. Salat und ähnlich unwichtiges Zeug werden dagegen nicht angerührt.

Für mich ist essen also notwendige Nahrungszuführung, Für Nina ist Essen entweder ungenießbar oder Pizza, Huhn, Schnitzel bzw Kotelett mit Pommes und Sheila unterscheidet selbst bei paniertem Fleich zwischen Wiener Schnitzel und Schnitzel Wiener Art (von tausend Arten Sushi und allem anderen garnicht zu reden.)

Nun wir fanden schlussendlich einen Inder, der noch auf hatte und uns noch eben etwas zubereiten wollte. eine gemischte platte, etwas Salat etc. Sheila war glücklich, mir war es okay und Nina meinte „etwas Reis ist okay, alles andere kenne ich nicht – folglich esse ich nicht“

Nun wir wurden noch einigermaßen satt und kamen ins Gespräch mit dem Inhaber, der irgendwann fassungslos auf die Bilder auf Sheilas Laptop schaute und nicht fassen konnte, dass die Mädels auf den Bildern da uns zeigen. Er gab uns noch getränke aus und lud uns zu einer Bollywoodparty an der elbe am Samstag ein. Sorgte sogar dafür, dass wir auf der Gästeliste standen…

Bollywood… why not.

Gegen eins kamen wir dann ins bett.

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  • Nahrungsaufnahme in HH (oder anderswo) um 23.30 ... kann - unbekannterweise - mit Sheila mitfühlen ...

    Claudia