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Ist Kreuzberg homophob?

Zahlenspiele in Kreuzberg

was musste ich kürzlich unter der Überschrift Homophober Angriff in Kreuzberg lesen?

In der Nacht vom 07. zum 08. fand das Dragfestival im SO36 statt. Als die letzten Gäste gingen und das SO36 schon am schliessen war, wurde eine Gruppe Frauen/Lesben am Heinrichplatz von mehreren Männern, die aus 3 vorbeifahrenden Autos sprangen, zusammengeschlagen. Einer der Wagen hatte einen Aufkleber der faschistischen „Grauen Wölfe“ am Heck kleben. Die Frauen/Lesben wurden niedergeschlagen und am Boden weitergetreten. Dann sind die Angreifen zurück in die Autos und fuhren weg. Die Betroffenen trugen Verletzungen davon, eine war ca. 5 Minuten bewußtlos. In den letzten Tagen häufen sich verbale und/oder körperliche Angriffe auf homosexuelle/queere/linke Menschen.
..also weiter nur Party machen?

Abgesehen davon dass dieser Artikel von indymedia stammt, denen ich in etwa eine solch meinungsfreie Berichterstattung wie irgendeiner NPD-Gazette zurechne – nur eben andersherum muss ich mal eine kleine Brücke für Kreuzberg schlagen.

Ich war nicht dabei, daher kann ich zu der aktion selber nichts sagen, aber ich wohne keine 300 Meter vom SO36 entfernt und wurde selber noch nicht über Gebühr angemacht. Es ist also nicht generell gefährlich durch Kreuzberg zu ziehen. Sicher! Einige Stellen sollte man vielleicht nicht täglich aufsuchen und eine gesunde Portion vorsicht sollte man jederzeit – nicht nur in Kreuzberg – haben. Aber generell ist Kreuzberg durchaus nicht gefährlich. Das SO36 ist anscheinend ein Urgestein der Schwulen Kultur in Berlin, Möbel Olfe oder das Roses gehören zu der Kultur und direkt unter meiner Firma ist ein schwules Cafe. Dazu gehört auch der Stadtteil, in dem das Schwuz oder das Schwule Museum sind zu Kreuzberg.

Insofern. Achtung und Vorsicht! Immer und überall in Berlin – Angst nein! Auch nicht in Kreuzberg.

Spannend ist dann aber auch, dass gerade in Kreuzberg sich dann auch etwas danach tut. So gab es gestern eine spontane Demonstration gegen diesen Vorfall und auch wenn die Zahlen dort arg auseinandergehen (berliner Morgenpost sagt 150 Demonstranten, :Gloria Viagra: spricht in ihrem Myspace Bullettin von 3000 Personen. Ist es doch schön zu sehen, dass Kreuzberg eben dann auch ein Stadtteil ist,d er soetwas nicht toleriert.

Meine 2 Cent zum Thema

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  • liebe zoe,

    ich bin ja ziemlich entsetzt wie du hier über indymedia entgleist und das mit ner npd-gazette vergleichst..!!!!!!!!!!!!!!
    das geht gar nicht!

    indymedia is ein unabhangiges portal, wo jedeR berichte über aktuelle politische geschehnisse einstellen kann.. es wird keinerlei zensur geübt und kann kommentiert werden.
    das indymedia vom linken spektrum genutzt wird, wo einige selber ziemlich engstirnig sind, kann man aber indymedia nich ankreiden..

    liebe grüsse

    gloria

  • hi Gloria,

    natürlich hast du recht, dass indymedia und eine "NPD-Gazette" nicht so vergleichbar sind, wie ich es schrieb. Ich selber finde Indymedia sogar ziemlich klasse, und ich hatte nur einmal in meinem Leben eine NPD Gazette in der Hand.. Ja ich habe sicher Äpfel mit Birnen verglichen. Aber uneingeschrankt trauen würde ich weder der einen Seite noch der anderen.

    Indymedia ist ein klasse Portal - vor allem wenn es um Vorankündigungen geht. Für Termine und ahnliches ist Indymedia großartig.

    Wenn es aber zu laufenden Aktionen Berichte gibt oder Nachberichte, dann sind die doch sehr haufig nicht wirklich objektiv und in der Sache auch haufig nicht richtig oder übezogen dargestellt.

    Von daher habe ich mir angewöhnt, indymedia zwar zu lesen, aber doch eben eine gewisses Misstrauen, wenn es um Berichte oder Zahlen geht an den Tag zu legen.

    Und keine Frage 1000 Indymedia Seiten waren mir lieber als eine NPD Gazette.

    Gruß
    Zoe