Schlampenfest Nürnberg

Schlampen
Eine eitle Schlampe verbirgt ihr Unterkleid.
Sorbisches Sprichwort

Ich könnte diesen zweiten Eintrag zum Schlampenfest eigentlich auch „Blind II“ nennen, denn es geht mit Verwechselungen weiter.

Schrieb ich doch, dass Fräulein Donnacutie kurz vorher abgesagt hat und dass ich im Laufe des Abends aus Eitelkeitsgründen auf meine Brille verzichtet habe.

Nun, das gnädige Fräulein hat sich dann doch noch entschieden nach Nürnberg zu kommen. Leider haben wir es beide nicht geschafft uns in diesem ja doch nicht allzu riesigen Gemäuer gegenseitig zu finden oder zu erkennen. Zwei Chaosbräute on Tour. Viel schlimmer ist aber, dass sie mich dann auf den ersten Bildern nach dem Schlampenfest erkannt hat und es mir in einem späteren Chat langsamst erzählt hat. Immer wieder kleine Tips und Hinweise bis irgendwann so nach knapp einer halben Stunde endlich mein Groschen gefallen war. Wir waren also beide so blind, dass wir uns nicht gesehen haben. …Meinen Rock hat sie allerdings gesehen, erkannt und als zuuuuu kurz beurteilt. Mensch Donna, die Veranstaltung hieß Schlampenfest, nicht Prinzessinnentreff.

Spannend war auch ein Gespräch mit Daggi Binder deren Diplomarbeit ich hier schon mal vorgestell/besprochen/abgekündigt hatte. Ihr Buch „geliebtes alter Ego“ lag in einer Version aus und ist einfach unglaublich großartig. Tolle Fotos, tolle Texte und wirklich hochwertig. Wenn dieses Buch irgendwann mal rauskommen sollte, will ich unbedingt ein Exemplar haben.

Exkurs Anfang
…das Buch: …Annika, sagtest Du nicht, Deine Oberweite würde nicht zwischen zwei Buchdeckel passen????
Exkus Ende

Naja Auf jeden Fall hat Daggi festgestellt, dass alle Ihre Studienobjekte irgendwie anders waren und es nicht wirklich viel Vergleichbares bei den Personen gab. (Wir sind halt einfach tatsächlich anders und wie schon oft erklärt sehr facettenreich.) Etwas sei ihr allerdings doch aufgefallen. Wir wären alle sehr pedantisch, was unser Makeup angeht. Wärend sie nach vielen Stunden eigentlich mal sehen müsse, wie sie im Gesicht aussehe, wären wir vermutlich alle schon mindestens fünf mal nachsehen gegangen, so sagte sie.

Abgesehen davon, dass ich zu dem Zeitpunkt noch keine fünf mal vorm Spiegel gestanden habe, hat sie natürlich recht. Wir alle sind schon extrem pedantisch und natürlich sehen wir alle gerne im Spiegel nach ob noch alles in Ordnung ist. Ob das jetzt aber Pedanterie oder eher Selbstverliebtheit ist, wage ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen. Irgendwer hat mal gesagt oder geschrieben:

Transen sind alle verliebt in ihr Spiegelbild

Ich glaube derjenige hat recht und ich werde beizeiten mal einen Beitrag genau diesem Thema widmen. Naja egal, es wird beides sein: Pedanterie und Selbstverliebtheit – glaube ich zumindest…

Naja zur Party könnte ich noch über Billiardspiele, (die ich natürlich gänzlich gewann), Spiele auf Billiardtischen, Ungarinnen, die wie 7 Russen betrunken waren, einen Maler, der so ziemlich jeden außer mir malte (Frechheit) oder Brausepulver und Vodka erzählen, aber all das lasse ich mal aus.

(Brausepulber und Vodka)

Irgendwann ist jede Party mal zu ende, so auch diese. (kann mir mal bitte jemand erklären, was „Sperrstunde“ heißt und vor allem, was genau diese soll?) Die letzten Besucher widmeten sich dann allerdings noch bis 7 Uhr an der Hotelbar den letzten noch geschlossenen Sektflaschen. (Muss ich extra erwähnen, dass Annabelle und ich zu diesen letzten Besuchern zählten, die dann um 7 ins Bett gingen – ich denke Nein.)

Wir wollten ja der Hamburger Fraktion keine Schande machen 🙂

Um 7 ins Bett; um 10 aus dem Bett, frühstücken, in verschlafene (nun) Männergesichter sehen, die einem alle gänzlich unbekannt vorkamen und langsam auf den Weg machen.

Den beiden Mitfahrern, die ich über die Mitfahrzentrale für den Weg Nürnberg-Hamburg aufgegabelt hatte, haben wir natürlich nicht gesagt, dass uns nur jeweils drei Stunden Schlaf und ebensoviele Redbull am Leben erhielten.

Die beiden hat allerdings auch nicht interessiert, warum ich mit einem Shirt „Hamburger Deern“ (für die Nicht-Hamburger: hamburger mädel) bekleidet war, warum ich eine etwas wenig männliche Kette und vor allem lange weinrote Fingernägel trug…

Während der Fahrt habe ich dieses aber nach und nach wieder geändert und bin als stinknormaler Mann mit fetter Reisetasche ziemlich kaputt wieder in Hamburg angekommen.

Ergo: War eine sehr nette Reise.

 

 

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