allgemein

Reeperbahn-Bummel und Bergtour

Gestern Abend sollte eine fast schon stressige Woche beginnen, die mich als Tranny auf die Reeperbahn, nach Berlin, zu Muddi und vielleicht wieder auf die Reeperbahn führen wird. Wenig stressig, sondern vielmehr sehr nett soll das allerdings werden. Man wird sehen.

Gestern war ersteinmal ein netter Abend mit Bianca angesagt. Nachdem wir ja neulich festgestellt hatten, daß wir uns eigentlich nicht kennen und es doch ein Bild von uns gibt, wollten wir uns nun auch mal wirklich live treffen.

Sie war gerade mal in Hamburg und da bot sich die Reeperbahn an. Leider war Mittwoch und der Kiez (für nicht Hamburger: Reeperbahn und Umgebung), wie für einen Mittwoch üblich, ziemlich leer. Erst ab Donnerstags tanzt hier das Leben.

Bianca wollte sich wohl schon drei bis vier Mal in Hamburg mit irgendwem treffen und es „kam von hamburger Seite irgendwie immer etwas dazwischen“. Wer hat diese Erfahrung nicht schon mal gemacht? Nun denn ich wollte nicht schlechte Erfahrung Nummer 5 werden, aber der Zeitplan Arbeit – stylen – Reeperbahn war schon arg knapp.

Nach einem kurzen Telefonat stellte sich aber heraus, daß nicht nur ich zu spät war, sondern Bianca ebenfalls. Wir kamen also beide verspätet im Glanz & Gloria an. Das Glanz & Gloria ist ja nun der typische Ausgangsstandort für Transen, die die Reeperbahn unsicher machen wollten. So eben auch für uns beiden hübschen.

Was macht man am Mittwoch auf der Reeperbahn? Irgendwie geht soo viel nicht. es ist alles leer. Aber Bianca hatte da eine Idee.

„vier Freikarten für das Pulverfass

Ich schaute kurz drauf und mußte feststellen, daß weder der Monat jeweils 2x Mai und Juni noch das Jahr 2005 passten. – Diese beiden Freikarten waren also ziemlich wertlos.

Als zwei Blondchen, die wir ja waren, kann man aber schon mal versuchen, vier Freikarten gegen zwei mal Eintritt einzutauschen. Der Versuch war gut – aber vollkommen erfolglos. Was soll man machen… Genau weiterziehen.

Neben dan unzähligen Etablissements mit dem namen Dollhouse gibt es in der Großen Freiheit einen Irish Pub, der an anderen Tagen wie Freitag oder Samstag immer einen Besuch wert ist. An den eben genannten Tagen ist er eher eine Tourifalle aber Mittwoch spielte dort eine Funkband, die garnicht mal so übel war. Ich habe sogar einige der Lieder erkannt 😉 Richtig spannend war es aber nicht und so zogen wir weiter.

Ebenfalls in der Großen Freiheit ist der Club Location 2., die einzige Disco, die Mittwochs offen hat. Einige Meter davor kamen uns zwo Mädels entgegen, die uns mit den Worten

Hey! sehr sexy! und tolle Beine!!

begrüßten 🙂 Ich glaube sie meinten uns beiden. Sowas hört man auf jeden Fall sehr gerne. Zumindest viel lieber als das, was man uns dann im Location 2 erzählte. Wie sagte der Typ noch?

Für Männer seht Ihr echt gut aus.

Das war als Kompliment gemeint und ich hab es einfach mal so verstanden. 😉 er. Hätte er gesagt, „Ihr schaut besser aus als meine Freundin“ hätte er wohl von ihr direkt eine Klatsche bekommen. Egal sie hatte zumindest nichts einzuwenden, als er fragte, ob er ein Foto mit uns bekommen kann. Ich gab ihm dann noch meine Emailadresse, und sagte ihm, er möge mir schreiben um das Bild zu bekommen.

natürlich hat er sich nicht gemeldet 🙂
(Übrigens hatten wir zumindest beide längere Beine als seine Freundin)

ich merke gerade, daß es bei mir nur Bilder mit offenem Mund gibt.

Irgendwann wurde uns aber auch das Location 2 zu langweilig und wir gingen zum Hamburger Berg, um die letzten Getränke im Nachtasyl zu nehmen. der Hamburger Berg ist eine Seitenstraße der Reeperbahn, wo sich eine Musikkneipe an die nächste Reihe … ähhh reiht. Spontan fallen mir 10 Kneipen ein, die alle ihre Nische haben und die hervorragend miteinander existieren. Alleine für eine Bergtour kann man locker einen Abend verbringen und ein gut gefülltes Portemonnaie eine gut gefüllte Geldbörse (trotz sehr sehr humaner Preise vertrinken). Der „Berg“ ist aber eher ein Hamburger Original und die Touris verirren sich hier eher selten hin. Uns zog es ins Nachtlager und wir flezten uns lässig auf eines der Sofas. Im ganzen Nachtasyl waren vielleicht 15 Leute incl. Bedienung und uns.

Ich erzählte noch, daß dort am Wochenende und in den Semesterferien dort der vielbeschworene Bär steppt, als auf einmal ein Mädel in die Bar kam und der Bedienung sagte „Gleich kommt die Meute“. Das hörte ich und wußte damit nichts anzufangen.. Einige Minuten später kamen ein paar Personen ins Nachtlager, von denen einer ein entfernter Bekannter war. Er nahm aber keine Notitz von uns und zog zum Kicker.

Ein Paar Minuten kam aber wirklich eine Meute. Locker 100 Erstsemester aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften bevölkerten das Nachtasyl und den Behweg davor.

Wir unterhielten uns ziemlich nett mit einem Mädel, die uns darüber aufklärte, was das für eine Truppe gewesen ist, die da gerade über den Kiez zog. Wir zogen inmitten dieser Truppe von Tigerentenfetischistinnen aus ganz Deutschland aber wenig Aufsehen auf uns (Bis auf den einen Typen, der uns aus sicherer Entfernung fotografierte – idiot). Egal, damit wir auch selber noch ein Foto hatten, hat das Mädel noch ein Foto von uns gemacht. Merci.

Nun wollten wir eigentlich nach Hause, aber direkt neben dem Nachtasyl ist die Villa Kunterbunt. Scheinbar auch bekannt als DIE kneipe für Transen auf St.Pauli. Ich war noch nie drin, also gingen wir herein tranken noch eine Cola und verzogen uns wieder. Also diese Kneipe war echt nicht mein Ding. Da kann man als Transe auf der Reeperbahn viel bessere Bars, oder Discos aufsuchen.

Schlußendlich war es aber ein sehr gelungener Abend, der mir viel Spaß bereitet hat.

…Auf dem Rückweg aß ich noch etwas, um dann die weitere nacht auf der Toilette zu verbringen. Na vielen Dank. Nächstes Mal bitte fett wechseln, oder so

 

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