Seit 12:00 wird zurückfotografiert; ab jetzt wird Foto mit Foto vergolten.

Au bagge, diese markigen Worte könnten noch Ärger geben. Aber es wird mir wohl niemand Nationalsotialismus vorwerfen wollen. Egal!

Ich fand mich also statt als Zuschauer neben der Straße zu stehen relativ schnell mit Leyla auf der Straße wieder – und es war wirklich witzig. Nun war ich ja nicht sonderlich speziell gekleidet, also war ich nicht gerade erstes Ziel der Kameras. Und doch wurde ich unzählige Male fotografiert – und doch wurde von mir nur ein Bruchteil der Fotos geschossen als von Leyla.

Eine Rampensau !!! Es war nicht einfach mit ihr voranzukommen. Posierend von einer Kameralinse zur nächsten, von einem Posing zum nächsten. Wir hielten uns immer weit genug hinter einem Truck und weit genug vor dem nächsten, so waren wir immer unser eigenes Spektakel.

Während sich Leyla allerdings von Fotografen fotografieren ließ, machte ich mir den Spaß und fotografierte Fotografen, die mich fotografierten. Gut ich sehe ein, dieses war vollkommen sinnlos, aber es hat viel Spaß gemacht.

Schon knapp hinter der langen Reihe mußten wir allerdings den ersten Raststopp machen, da Leyla bemerkte, daß Ihre Schuhe wohl doch etwas zu hoch waren. War der Umzug damit für uns beendet? Mitnichten! Das Mädel biss auf die Zähne und stöckelte weiter. Mal langsamer und mal schneller. Immer dann wenn Olivia sich mit ihrer Insel wieder näherziehen und schieben ließ mussten wir einen Zahn zulegen, da sich alle Welt (und viel schlimmer alle Kameras) nur um sie kümmerten. (Und Desinteresse kann Leyla noch weniger ab als ich selber)

Als wir dann endlich zum großen Stop in der Mönkebergstraße, hamburgs größter Einkaufsmeile kamen taten meine Füße bereits so unglaublich weg, daß ich fast ernsthaft darüber nachdachte, beim nächstbesten Deichmann ein paar Flip-Flops zu kaufen. Da ich aber

a) generell nicht mehr bei Deichmann kaufe
b) schon gar keine flachen Schuhe bei Deichmann kaufe und vor allem
c) ich niemalsnicht mit solch einer Schmach leben wollte

ließ ich das jedoch schön bleiben und machte lieber gute Mine zum bösen Spiel und leidete weiter beim Weiterstöckeln in weiteren Umwegen zum Jungfernstieg. Während ich jedoch vollständig durchhielt lief Leyla die letzten paar hundert Meter ohne Schuhe (bis auf ein kurzes Foto zu dem sie sich wieder in die Schuhe quälte)

Tatsächlich erreichten wir irgendwann den Jungfernstieg und somit auch die Alster. Glücklich nutzen wir das Alsterwasser um unsere geschundenen Füße zu kühlen. Ich bin mir nicht sicher, aber es müssen Kubikliter schlagartig verdunstet sein.

Zum nächsten Jahr schlage ich folgende Route vor.Lange Reihe in richtung Hauptbahnhof, direkt in die Mönkebergstraße und von dort direkt zum Jungferntieg. Keine Umwege und stattdessen lieber viele lange Pausen :-)Das nächste Jahr werde ich übrigens deutlich extravaganter gekleidet und von vornherein mitlaufend geplant zum CSD gehen – und dann werde ich auf unzähigen Fotos zu sehen sein. Jawohll! Ich will in die Zeitung. Doppeljawohll!Btw. sehr ansehnlich fand ich diese drei Mädels. Was mögen das für Kleider sein? Indische?

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