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Internationaler Tag gegen Homophobie

International Day Against Homophobia – IDAHO

Soso, wie lese ich heute allerortens? Es ist der 17. Mai und somit der internationale Tag gegen Homophobie. Die ersten nicht-kranken Homosexuellen sind heute volljährig geworden, denn genau vor 18 Jahren strich die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität aus ihrem Diadnoseschlüssel. Vorher galten Homosexuelle als krank oder Therapiebedürftig.

Achzehn Jahre – irgendwie nicht wirklich lange her, oder. Ich meine bereits ein Jahr früher 1989 fiel in Berlin die Mauer und manche meinen sie besteht immer noch…. Ebenso ist es bei der Homosexualität. Es gibt also irgendwie Gemeinsamkeiten – zumindest in Berlin.

In Berlin sieht man kaum noch Stellen in denen man an die Mauer erinnert wird und der „gemeine“ Homosexuelle kann sich in der Hauptstadt relativ frei und unbeschwert bewegen. Zwei Schwulenzeitschriften, diverse Schwulenclubs und eine Unmenge an Partys zeugen davon. Passend dazu ist vielleicht ein Satz von Chicago Rose zum International Day Against Homophobia:

We celebrate in Berlin because we can.

Das ist das Vorrecht der Großstädter.

Inwiefern die Situation für Homosexuelle ausserhalb der Großstadt eine andere ist, sobald man die Großstädte verlässt kann ich nicht sagen, denn a) lebe ich seit immer in einer Großstadt und b) bin ich nicht homosexuell. Ich bin eine Transe und als solche hatte ich bislang weder in Berlin, Hamburg, Nürnberg, Düsseldorf, Köln oder sonstwo großartige Probleme. Aber ich denke alle diese Städte gelten als größere Städte….

Nichtsdestotrotz gilt der 17. Mai als der Tag an dem weltweit gegen Homophobie protestiert und Respekt für Schwule, Lesben und Transsexuelle eingefordert wird. Ich denke WELTWEIT ist das Stichwort, denn in anderen Ländern schaut es da etwas anders aus, als in Deutschland. 2008 war Homosexualität noch in rund 70 Ländern strafbar, in sieben Ländern drohte Homosexuellen die Todesstrafe.

In Deutschland sind Schwule, Lesben, Transsexuelle und auch Drags kaum mehr diskriminiert, als sie selber andere diskriminieren…. Leider ist es ja bei jeder gesellschaftlichen Gruppe, die für sich selber die absolute Normalität in Anspruch nimmt Usus, dass es Personen gibt, die sich jeweils andere Gruppen suchen, über die sie sich erheben können und die sie wiederum diskriminieren können.

Erstaunlicherweise ist es so, dass die oben genannten Gruppen sich untereinander nicht wirklich grün sind. Als Drag fällt einem kaum irgendwo als auf einer Schwulenparty von mehr Personen Ablehnung entgegen, Transen schlagen wiederum gerne verbal auf Lesben ein, Lesben und Schwule können sich auch oft nicht wirklich ab und einige Transsexuelle schimpfen auf alles, was nicht biologisch oder rechtlich Frau ist, egal ob nun Männer, Transen ach ja und vor allem Schwule.

Bevor man also – zumindest in Deutschland – Respekt von andern einfordert, der noch dazu meistens vorhanden ist, sollte man ersteinmal darüber nachdenken, was man vielleicht erstmal bei seiner eigenen Meinung ändern sollte.

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  • ... Bevor man also Respekt von andern einfordert ... sollte man ersteinmal darüber nachdenken, was man "vielleicht" (

  • Uppps..... da fehlt watt....

    Ick hatte noch geschrieben: Respect everything --- auch Tiere und Pflanzen!

  • Für diesen Comment bekommt Sheila von mir Katzenliebhaberin aus dem Dreilandereck (D/B/NL) alle verfügbaren Bonuspunkte! Menschen erkennt man daran, wie sie mit anderen Kreaturen umgehen - darin habe ich mich noch nie getauscht. Find' ich klasse, daß Sheila daran gedacht hat! Aber Zoe hat mit seinem Blog-Artikel auch den Nagel auf den Kopf getroffen, wie ich finde.
    Gruß aus Aachen