Rocky Horror Berlin @ Babylon

Rocky Horror Berlin @ Babylon

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ich habe die Rocky Horror Picture Show wohl unzählige Male gesehen, ich kenne die dialoge auswending und die Lieder, ich habe es als film gesehen, als Musical, als Schulaufführung, in englisch, in Deutsch, in Englisch mit deutschen Untertiteln und mehrfach auch als Film mit einer mitspielenden Rocky Horror Cast, einer mitspielenden Truppe also.

Der eigentliche Film gerät dabei dann oft in den HIntergrund – zumindest dann, wenn die Cast gut ist. Und da gibt es wirklich große Unterschiede. Um es vorwegzusagen: Die Cast war nicht die beste, die ich je sah, aber die Show war doch ziemlich gut.

Sheila hatte Plätze auf der Gästeliste besorgt, blieb aber auf einem privaten Geburtstag einer Kundin von Janka hängen und so machte ich mich alleine als „eins von +3 auf der Gästeliste von Sheila Wolf“ auf den Weg ins Babylon Kino. Doof nur, dass weder der Name noch etwas von irgendwelchen +3 an der Kasse bekannt war. Ein kurzer Anruf brachte mich dann aber doch herein.

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Eigentlich war ich eine halbe Stunde zu spät, aber das machte nichts, denn die erste halbe Stunde wurde irgendwie mit der Rocky Horror Cast verbracht und erst kurz nachdem ich eintraf begann der Film und damit auch die Show….

Wie das bei einer häufig wiederkehrenden Veranstaltung leider oft der Fall ist, war der Zuschauerraum im Babylon #1, einem der vermutlich schönsten Kinos Berlins nur mäßig gefüllt, dieses allerdings dann mit Hardcore Rocky Horror Fans, die jegliche Sprüche kannten und diese auch anwandten…

Eine allzugroße Kenntnis der Show war dabei allerdings garnicht nötig, denn der Film war gut unter äääh übertitelt…. Selbstverständlich war es die englische Version (ich hoffe es gibt keine deutsche, oder?) egal auf jeden Fall gab es in weiss deutsche Untertitel, für diejenigen, die den Film nicht eh schon 100 Mal gesehen haben sollten – was an diesem Abend nicht auf viele zutreffen sollte.

Viel interessanter waren aber die roten Übertitel, die einem mit allen wichtigen Informationen rund um den Film versorgten. So beispielsweise die Informationen warum Brad und vor allem Janet „wet“ waren, was Janet so in den Haaren trägt, wer den Oskar für die beste Nebenrolle bekommen sollte, wo der Film Fehler hat, wo – dem Budget geschuldet – Schauspieler mehrfach auftauchten und sogar Warnungen, wenn langweilige Szenen zu erwarten waren.

selbstverständlich durften auch die Handlungsanweisungen für das Publikum nicht fehlen, dass allerdings nur so mittelstark mitmachte. Trotz fehlender Zeitung wurde ich kaum nass und auch nur wenig reis landete in meinen Haaren. Auch wenn das alles natürlich zwanghaft zur Rocky Horror Show gehört, kann ich in diesem speziellen Fall – in dem ich nichts von alledem dabei hatte, nicht sagen, dass mich das wirklich störte.

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Was allerdings etwas mehr störte war der Umstand, dass die Bühne unter der Großbildleinwand nicht allzuhoch war, man also nicht immer wirklich gut sehen konnte, was vorne vor sich ging…. und das war teilweise komisches, wie ich oben schon über die Cast sprach.

Rocky beispielsweise war eine Frau … was zwar den Teil „And in just 7 days I can make you a man!“ spannend macht, aber irgendwie doch ein wenig gegen die Vorlage stand. Statt mit Hanteln wurde mit Bierflaschen Gewicht gehoben, Der Erzähler kam in Rock und Nylonstrümpfen, Dr. Everett von Scott bremste nicht für Aliens, und aus dem Denton Schild wurde ein Berlin-Schild. Insgesamt tat die Cast ihr bestes.

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Also für den Fan, den Hardcore-Fan und den Anfänger ist die Rocky Horror Show im Babylon Berlin ein Besuch wert. Man wird sicher noch das ein oder andere erfahren. Ich zum Beispiel wusste bisher noch nicht, dass man auch mit Schwämmen wirft. Das man das allerdings tut, schien aber doch allgemeiner Konsens zu sein. Ich muss gleich noch einmal sehen, wo und aus welchem Grund. Vielleicht kann mir da ja jemand behilflich sein.

Einige Minuten vor Ende erschienen dann auch Janka und Sheila, die mittlerweile auch Mel eingesammelt hatten im Babylon. Da bekamen sie allerdinsg nicht mehr viel mit, ausser einem kleinen Plausch mit Max, dem Macher der Show…. Nun bekanntlich bestraft den, der zu spät kommt, ja das Leben. Nun die hatten dafür schon etwas anderes erlebt. Unter andere, Tara La Luna in einer burlesquen Performance, die Dame, die sich zu beginn der Show auf der Bühne entblätterte kam da sicher nicht dran, aber war auch sehenswert. Wie gesagt: nett war es. Werde ich sicher mal wieder besuchen.

Danach machten wir uns dann allerdings ziemlich schnell auf den Weg ins Goya zur Propaganda Party… aber dazu morgen.