Bar Babette
oder auch
Durch die Musikgeschichte in 5 Stunden – II v. II

schön war es mit den Mentalettes bei der Barracuda Ballroom Night. Aber nach dem Auftritt wurde es im Roadrunners Paradise dann auch wirklich schnell leer, also war die Überlegung, was wir danach denn so machen sollten.

Ich hatte aber noch eine Mail bekommen, die mir zwei Gästelistenplätze im Cafe Moskau anbot, ich schlug zu… Nicht, weil ich dringend auf diese Party wollte, sondern, weil es mich interessierte, ob das Cafe Moskau nach dem Umbau noch irgendetwas von dem Flair erhalten hat, dass es zu alten GMF Zeiten hatte….

Die Türsteher schauten etwas verwirrt und wollten uns schon gegenüber ins kino international schicken, in dem gerade der Klub International stattfand, aber nicht mit uns, wollten wir doch stattdessen tatsächlich ins Cafe Moskau… …Leider allerdings erzählte man uns – und denen, die vor uns an der Kasse standen, dass die Gästeliste seit ein Uhr geschlossen sei… Es sei aber gut voll und voll gut… das interessierte uns aber nicht die Bohne zumal man von aussen sehen konnte, dass zumindest das „gut voll“ wohl nicht so ganz der wahrheit entsprach…

Wir liessen also dieses Lockvogelangebot und das Cafe Moskau hinter uns und besuchten genau gegenüber die Bar Babette, denn da konnte man schon von aussen sehen, dass es tatsächlich gut voll war – wie auch voll gut – so zeigte sich später. Ordentliche Cocktails, nette Leute und zumindest interessante Musik, die mich bisweilen an den Hip Cat Club in Hamburg erinnerten. Tanzbar, größtenteils mir unbekannt und wohl im großen und ganzen dem Borthern Soul zuzurechnen… dürfte dann wohl irgendwo ende 60er anfang 70er zuzuordnen war.. Passte absolut in die Zeitreihe, die im Roadrunners begann…

Ob die beiden DJs da nun irgendeinen größeren Plan hatten, kann ich nicht sagen, Fakt allerdings war, dass die Musik mit der zeit funk-lastiger wurde, sich also auf der Musikzeitachse irgendwie weiterbewegte… Übrigens bewegte sich auch die masse der Menschen in der Bar Babette, komischerweise allerdings vor allem auf der kleinen Esplanade, auf der sich die tanzenden drängten, während man auf der eigentlichen Tanzfläche doch bisweilen ziemlichen Platz hatte…

Das änderte sich vor allem, als ein Typ die kleine Bühne betrat. Nur mit einem Mikro und einer coolen Attitüde bewaffnet, machte er ein wenig Musik, die wiederum in der Zeitachse weiter verschoben wurde. Hätte man mich gefragt, so hätte ich es irgendwo in die Zeit des New Wave eingeordnet. Das Ganze war nur bedingt wirklich meine Musik, aber cool war der Typ irgendwie.

Cool fühlte sich dann auch der Mensch, der danach die kleine Bühne enterte und mittels Mac Laptop und Synthesizer-Keybord Musik machte… oder zumindest so tat.. Elektronische Musik, EBM, leicht technoider Einschlag, wir waren also irgendwo ende der 80er angekommen… spannende Musikreise… Der Abschluss war mir aber ein Rätsel, denn der Typ am Keyboard drehte zwar ständig an irgendwelchen Reglern, aber zumindest in meinen Ohren drehte sich bei keinem der ganzen Dreher irgendetwas bei der Musik… Ich hielt das ganze für reine Show während der Laptop die Musik machte… Aber ich bin ja auch kein Fachman in elektronischer Musik und vielleicht hat er ja tatsächlich irgendwelche Wellen bearbeitet…