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Eurovision Song Contest

Grand Prix Eurovision de la Chanson

Ja, ich oute mich. Seit Guildo Horn den Grand Prix gesellschaftsfähig machte, bin ich Fan dieser Show.
Wie unterhielt ich mich letzte Woche noch mit meinem Kollegen Rik über den Grand Prix? Ich sagte, dass ich ihn wohl anschauen werde und er meinte, ich verhalte mich schon wie eine richtige Schwuppe. Eher verwunderlich, betitelt er mich doch sonst immer als Faker, der das alles nur der Show wegen machen würde…. Einige Dich mit Dir mal, Rik 😉

Nun aber was ist falsch daran, denn der Eurovision Song Contest ist große Show.

Glamour, Show, Drama, Enttäuschung und jede Menge queere Attitüde. Für mich also genau das Richtige.

Ich flezte mich also mit einer Freundin, mit einer professionellen Votingliste vor den Fernseher. Der Show angemessen hatten wir vier gleichberechtigte Kategorien, jeden einzelnen Künstler zu bewerten.

Show, Outfit, Sexappeal und (fast am unwichtigsten musikalischer Wert)

Mit diesem, unserem Voting sind wir übrigens sehr gut gefahren, waren doch beide Sieger in unseren Top 5 vertreten.

Aber zum Song Contest:

Es ist immer wieder erstaunlich, wie queer dieser Contest ist und wie sehr sich die Künstler auf die sexuel ambivalente Zielgruppe einstellen.


DQ – Drama Queen
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Ich persönlich fand ja enorm schade, dass die Dänische Drag Queen „DQ“ mit Ihrem Song Drama Queen bereits im Halbfinale gescheitert ist. Da ist dem Song Contest ein großer Teil Show verloren gegangen. Dieses Outfit hätte es verdient gehabt, am Finaltag ausgeführt zu werden. Glitter, Glamour, Show, und musikalisch nicht so schlecht. Sei es drum, Die Zuschauer wolten nicht. Selber Schuld.


The Ark – The Worrying kind
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Trotzdem wurde die Show nicht langweilig und hatte massenweise queere Showelemente. Mit dazu rechnen würde ich auch The Ark mit The Worrying kind, einer Band, die meiner Meinung nach viel zu wenig Punkte bekommen hat. Eine Mischung aus The Darkness, The Scissor Sisters und Sweetty glitter & The Sweethearts hätte meiner Meinung nach viel Mehr Punkte verdient. Ausserdem ist Glam Rock per se irgendwie quer angehaucht. Ich fand The Ark wirklich gut.

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Les Fatals Picards mit L’amour à la française

Meine Freundin fand besonders Les Fatals Picards mit L’amour à la française gut, was sicher auch mit ihren französischkenntnissen zusammenhängen mag. Ich fand sie witzig und sehr putzig. Bei dieser Band hat sich aber ganz klar gezeigt, wie man sich auf das Zielpublikum einstellt…. Traten sie beim Vorentscheid in Frankreich züchtig in schwarzen Jacketts und weissen Hemden an, so waren sie in Helsinki eindeutig die pinkste Band des Abends 🙂


Verka Serduchka – Dancing Lasha Tumbai
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Trash-Höhepunkt war aber eindeutig Verka Serduchka mit Danzing aus der Ukraine. (Erwähnte ich schon, dass ich ein großer Trash-Fan bin?). Soweit ich weiss, gab das in der Ukraine richtig Ärger, dass das Land durch „so eine Person“ vertreten würde. Ob sich das wohl nach dem zweiten Platz geändert haben mag? Vermutlich sind auf einmal alle schon immer Fan von Verka Serduchka gewesen. Na egal um mal kurz ernst zu sein, der zweite Platz kann nur positiv für queere Menschen in der Ukraine sein. Ansonsten ist der Song eindeutig einer mit Clubhitcharakter.

eins, zwei, drei – Tanzen.

Geil!

Gewonnen hat dann Serbien, übrigens wieder mit dem Beweis: Show ist alles. Hatte Marija Å ERIFOVIĆ in dem Vorentscheid noch Zirkusartisetn hinter sich, so mussten es im Finale dann doch eher fünf gutaussehende Frauen sein, die lesbische Attitüde vermittelten. Es hat wohl gewirkt. Obwohl das Lied auch gut war.

Nur stellt sich jetzt die Frage, wie gewinnen wir das Ganze nun mal wieder, Schlager klappt nicht (Guildo Horn), Swing (Roger Cicero), Country(Texas Lightning), Glam, Trash (Beides Stefan Raab) nicht. Rock und Reggae fehlen noch. Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes Übrig, als mal unsere wirkich guten Bands dorthinzuschicken:

Meine Top 2 Für Serbien 2008:

  • Rammstein:
    Der Exportschlager Nummer 1. In Osteuropa bekannt und geliebt. Wenn die dann noch Moskau singen und zwei wenig bekeidete Russinen den Refrain singen, dann haben wir den ganzen Ostblock im Sack. Rammstein ist ein bombensicherer erster Platz.
  • Beatsteaks:
    Die schaffen es einfach in Knapp drei Minuten ein solches Brett auf die Bühnen zu zaubern, dass für den Rest aller Länder kein Platz ist. Wenn sie dann noch neben Biggy van Blond ein paar weitere Berliner Drags für die Show akquirieren, dann wird das was.

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FINLAND
Denkt an meine Worte, wenn wir das nächste Mal wieder ablosen.

View Comments

  • Rammstein fande ich fürchterlich, aber leider tatsachlich gewinnverdachtig - die Beatsteaks waren mal ein echter Knaller :)

    Ich drücke die Daumen, dass ein Programmverantwortlicher dieses Blog liest :)

    Ansonsten natürlich Zustimmung - der Contest an sich geht queerer kaum noch ;)

  • tja, der rik - was soll man da noch sagen ;)) it´s a shame..indeed!

    cu - tomorrow, liebe zoe!

  • ...oder wir schicken die melli & mataina dahin.. das war doch nen klasse abend.... und sicherlich ebenfalls gewinnverdachtig....

  • Ich verstehe nicht wie man bei einem Wettbewerb noch mitmachen kann, bei dem keine Aussicht besteht zu gewinnen ....

    Gruß
    Christian

  • wie sagte Stephan Raab gestern noch ...dann dürfte Schalke nicht mehr in der Bundesliga spielen, dann dürfte Spyker keine Formel 1 fahren und und und . nun es geht auch um die show, um Spaß für den Deutschen Act um die Prasentationsmöglichkeit. Roger Cicero wurde von 100 Millionen Menschen gesehen, da wird er sich sicher auch den einen oder anderen Fan gemacht haben.

  • Die ukrainische Dragqueen hat tatsachlich "Russia Goodbye" gesungen. Ich hoffe sehr, dass sie bei ihrer Heimkehr kein Pilzgericht mit Champignons aus Tschernobyl bekommt.

  • Dafür bekommt sie vermutlich ein Kriegerdenkmal in der Ukraine (Da ist ja gerade ein Platz freigeworden ;-) )